50 Jahre
Interview zum Kinostart des Films „Sieger sein“
Sieger sein

Interview zum Kinostart des Films „Sieger sein“

Unser Schüler Bedran Y. aus der 10c hat beim Eröffnungsfilm der Berlinale mitgespielt. Wie es dazu kam und worum es in dem Film geht erzählt er in einem Interview mit Frau Kinnemann.

Frau Kinnemann: Bedran, worum geht es in dem Film „Sieger sein“?
Bedran Y: In dem Film „Sieger sein“ geht es um Mona, ein kurdisches Mädchen aus Syrien, das mit ihrer Familie vor dem Krieg flieht. Die Familie kommt nach Deutschland, findet in Berlin Wedding eine Wohnung und Mona besucht dort die Grundschule. Die Integration in der Schule ist zunächst schwierig, bis ihr Fußballtalent entdeckt wird und sie in die Mädchenfußballmannschaft aufgenommen wird. Mit ihren Fußballtalent ist Mona ein großer Gewinn für die Mannschaft und gemeinsam spielen sie ein sehr erfolgreiches Turnier und gewinnen am Ende den Pokal. Über den Teamgeist der Mannschaft gelingt die Integration in der Schule viel besser.

Was ist deine Rolle in dem Film?
Ich spiele Omeed Sabri, den zweitältesten Bruder von Mona und bin hauptsächlich in Szenen mit Mona zu sehen, die in ihrem gemeinsamen Zuhause spielen.

Wie ist das Verhältnis zwischen Bruder und Schwester? Ganz typisch, auch mal mit Streitereien?
Tatsächlich gibt es Konflikte und Streitereien. Zum Beispiel müssen die Geschwister bei schlechten Noten, als Bestrafung, den häuslichen Abwasch erledigen und sind sauer aufeinander. Daraufhin kommt es zum Streit, der fast in einer Prügelei endet.

Betrachtet der Film auch wie du, der größere Bruder, in der Schule zurechtkommt?
Nein, es geht lediglich um Mona.

Wo haben die Dreharbeiten stattgefunden?
Die Szenen, die die Familie zuhause zeigen wurden in Halle an der Saale gedreht. Die Szenen vom Krieg und der Flucht aus Syrien wurden im kurdischen Gebiet im Irak, in der autonomen Region, gedreht.

Warst du für die Dreharbeiten vom Unterricht befreit oder war das in den Ferien?
Die Dreharbeiten in Halle waren in den Ferien. Die zusätzlichen Dreharbeiten im Irak dauerten 10 Tage, in dieser Zeit war ich von Unterricht befreit.

Wie lang waren deine Drehtage?
3-5 Stunden, länger dürfen Kinder nicht an einem Tag drehen.

Bei den Dreharbeiten im Irak, wurden Flucht- und Kriegssituationen gedreht. Bist du vorher schon einmal mit diesen Themen im näheren Umfeld (Freunde und Familie) konfrontiert worden? Oder nur durch die Nachrichten?
In meinem persönlichen Umfeld hatte ich bis dahin keine Erfahrungen mit dem Thema Flucht.

Es gibt Filmbilder mit Panzern. Wie schwer ist es solche Kriegsszenen zu drehen?
Beim Dreh waren die Panzer nicht dabei, das wurde extra gedreht. Um die Rollen gut zu spielen, hatte die Regisseurin uns aufgefordert, uns möglichst gut in die Kriegs- und Fluchtsituation hineinzuversetzen.

Macht es einem nicht Angst, wenn man solche Kriegs- und Fluchtszenen dreht?
Nein, es wurden uns nur die jeweiligen Szenen beschreiben, wie wir das spielen sollen. Keiner hatte Probleme oder Ängste damit. Allen ging es gut, es war einfach ein Film, den wir gedreht haben - eine Geschichte und nicht die Realität.

Ist es deine erste Filmrolle gewesen?
Ja, es war das erste Mal, dass ich überhaupt in einem Film mitgespielt habe. Es war eine schöne Erfahrung und eine Herausforderung. Man lernt neue Leute kennen, die Dreharbeiten, die Szenen und lernt viel Neues über das Schauspielen.

D.h. du würdest das auch gern mal wieder machen?
Ja, wenn es mir angeboten wird, würde ich es gern noch einmal machen.

Ist Schauspieler auch dein Traumberuf oder weißt du noch gar nicht was du später machen möchtest?Tatsächlich ist Schauspieler nicht mein Traumberuf, ich möchte es lieber als Hobby betreiben, da ich eigentlich ein anderes Ziel für meine Zukunft habe.

Du bist jetzt in der 10. Klasse. Wirst du weiterhin zur Schule gehen?
Ja.

Sehr lobenswert. Wissen deine Mitschülerinnen und Mitschüler über deine Filmrolle Bescheid?
Ja, sie wissen es, seit ich eine Zeitlang wegen der Dreharbeiten gefehlt habe.

Wie ist das Filmteam überhaupt auf dich aufmerksam geworden? Hast du dich irgendwo beworben?
Mein Vater wusste, dass bei einer Filmproduktion noch Leute für eine Rolle gesucht werden und fragte mich, ob ich Lust hätte mal an einem Casting teilzunehmen. Ich dachte, warum nicht und habe dann an mehreren Castings, unter anderem einem E-Casting, teilgenommen und die Rolle letztendlich bekommen.

Auf der Berlinale wurde der Film bereits einmal gezeigt, warst du da dabei?
Ja, der gesamte Cast war anwesend.

Am 11.04.2024 ist der Film bundesweit in die Kinos gekommen und wir hoffen, dass viele sich diesen Film, mit einer so wichtigen Geschichte, ansehen werden. Der Film „Sieger sein“, unter der Regie von Soleen Yusef, ist bereits für mehrere Filmpreise nominiert worden.

Lieber Bedran, vielen Dank für das Interview.